Udos Sci-Fi Blog

Blog-Behind-Jonathan-Simpson–header-image

Jonathan Simpson muss warten. Da mich derzeit eine ebenso penetrante wie schmerzhafte Nervenentzündung daran hindert, am 2. Teil des Zyklus’ ›Die Mission‹ weiterzuschreiben, lese ich. Und zwar das dickste aller Bücher in meinem Besitz: ›PERRY RHODAN – Das größte Abenteuer‹, von Andreas Eschbach.

Auf 846 Seiten Hardcover, im Format Familien-Bibel de Luxe, schreibt der Kollege Eschbach all das auf, was man bisher über Perry Rhodan tatsächlich noch nicht wusste. Und zwar all das, was vor dem Aufstieg Perry Rhodans zum Großadministrator des Terranischen Imperiums lag. Angefangen mit der Geburt des kleinen Perrys als Sohn eines deutschen Auswanderers, der zwar Jakob Roden hieß, sich aber – im Zuge seiner Einbürgerung – stracks in Jake Rhodan umbenannte.

Es ist nicht mein Ziel, hier an dieser Stelle allzu viel zum Inhalt dieses durchaus bemerkenswerten – und lesenswerten – Buchs zu verlautbaren. Warum ich es überhaupt erwähne, liegt vielmehr daran, dass ich gewisse Parallelen zwischen PERRY RHODAN und meinem Protagonisten JONATHAN SIMPSON erkenne. Zumindest in der Kondition, wie dieser sich im Zyklus ›Die Mission‹ präsentiert: als Held.

Bild 1 – Behind Jonathan Simpson | Udo Kübler | Sci-Author

Während allerdings Perry Rhodan als geborener Held gelten muss, wurde Jonathan Simpson erst zum Helden gemacht. Durch den Schamanen Molanga di Saldoram Pruh Dem. Dieser manipuliert Jonathans Körper durch Einsetzen verschiedener Viren, Parasiten, Sporen und ähnliches. Diese setzen sich – wie beabsichtigt – in verschiedenen Regionen von Jonathans Körper fest und bewirken – im Zusammenspiel miteinander – eine erstaunliche Steigerung seiner vorhandenen Sinne, wie Gehör, Geruchssinn, Scharf- und Weitsichtigkeit usw. Das geht soweit, dass Jonathans Intuition und seine natürlichen Instinkte immens gesteigert werden und er Emotionen der ihn umgebenden Wesen fühlen kann. Mit der Zeit ist er sogar in der Lage, Gedanken regelrecht zu lesen und sich telepathisch mit Zielpersonen zu verständigen. Mitunter gelingt es ihm sogar, einem Gegenüber seinen Willen aufzuzwingen.

Das ist durchaus problematisch. Vor allem für den Autor.

Denn allzu perfekte Protagonisten führen schnell mal in die Langeweile. Weil irgendwie einfach der Faktor Risiko abhandenkommt, der einer Sache gerne mal die notwendige Würze gibt. Dass man es trotzdem schaffen kann, die Spannung hochzuhalten, sollte KAMPFENGEL, Teil 1 des Zyklus’ ›Die Mission‹, bewiesen haben. Aber als Autor muss man da eben schon etwas wacher sein …

Trost ist am Ende, dass Jonathan Simpson entdeckt, dass es nicht das Ziel eines Wesens sein kann, seine gesamte Umwelt zu manipulieren, sondern sich möglichst in Harmonie zu dieser Umwelt zu bringen und – in gemeinsamer Anstrengung – zu bewirken, dass sich die gemeinsame Situation möglichst vieler Beteiligter positiv verändert.

Diesen Wesenszug rechne ich Jonathan übrigens tatsächlich hoch an!

Auch Perry Rhodan geht gottlob der Sinn nach Macht um der Macht Willen ab. Ob ihm das als reale Figur ebenfalls gelingen würde, lassen wir mal dahingestellt. Positiv ist schon einmal der Wille seiner diversen Autoren, ihn so zu zeichnen.

Jonathan Simpson, der eigentlich geborene Antiheld, ist wohl in der Tiefe seines Wesens viel zu sehr noch immer dieser Antiheld, um plötzlich zum Despoten zu taugen.

Dafür, dass es beiden auf Dauer tatsächlich gelingt, sich immer treu zu bleiben, wünsche ich sowohl Perry als auch Jonathan ganz viel Glück. Und speziell bei Jonathan bin ich mir sicher, dass es ihm gelingen wird. Weil er ja – sobald er das Universum des Zyklus ›Die Mission‹ verlassen wird – umgehend wieder der wird, den wir vor jenem Zyklus als Jonathan Simpson gekannt haben. Versprochen.

Bild 2 – Behind Jonathan Simpson | Udo Kübler | Sci-Author

Im Übrigen sehe ich auch im Wechsel von einer Wirklichkeit in eine andere eine gewisse Parallele zwischen Perry und Jonathan. Denn Perry folgt ja der realen Historie bis zu dem Punkt, an dem er in geheimer Mission auf dem Mond landet. Danach trottet die Realität jedoch weiter den Weg, der sie bis zum heutigen Tag gebracht hat. Dagegen nimmt die Realität um Perry Rhodan atemberaubend Fahrt auf und landet stracks in den unendlichen Tiefen des Raums, in denen kein Abenteuer zu groß und abstrus ist.

Jonathan allerdings hat bei jedem Abenteuer irgendwie wieder die Jungfräulichkeit des Neubeginns auf seiner Seite. Der Glückliche!

Ich denke, das ist etwas, für das es sich lohnt immer wieder neu auf die Reise zu gehen. Für Sie, für mich und für Jonathan.

Was meinen Sie …?

Herzlichst Ihr
Udo Kübler

Kommentare(2)

    • Ignaz Naegele

    • 3 Jahren ago

    Wer ist schon dieser Perry Dingsbums? Ein SiFi Sohn vieler Väter. Jonathan dagegen ist, wie ich, eine schreibrealexistierende Entität, der seinen Erzeuger genau kennt.

      • Udo Kübler

      • 3 Jahren ago

      Wo du recht hast, hast du einfach recht, Ignaz …😉😎

Schreibe einen Kommentar