Udos Sci-Fi Blog

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– was ich euch noch nicht erzählt habe …

Eine – einmal mehr – recht naheliegende Frage. Denn immerhin rückt Jonathan Simpson durch seine Wandlung zum ›geborenen Helden‹ ziemlich nah an die bekannten MARVEL-Superhelden heran.

Okay, mit dem Fliegen hat er es noch nicht. Aber ansonsten geht da schon sehr viel:

  • Er kann Gedanken lesen und sich telepathisch unterhalten.
  • Er kann – zumindest rudimentär, aber zunehmend besser – andere Wesen geistig beeinflussen.
  • Er hat weit überdurchschnittliche physische Kräfte, ist sehr schnell und wendig.
  • Seine Sinne (Geruchssinn, Gehör, Geschmacksinn, Gleichgewichtssinn etc.) sind extrem sensibel und ausgeprägt.
  • Er ist außerordentlich sicher bei allen Entscheidungen und kann auch hochkomplexe Verhältnisse und Situationen sicher einschätzen und durchschauen.

Das ist schon eine ganze Menge, wie ich zugeben muss. Dennoch aber ist er nach meinem Dafürhalten noch Lichtjahre von einem MARVEL-Superhelden entfernt. Die nämlich definieren sich vorwiegend über ihre Physis. Jonathan hingegen definiert sich eher über sensorische Fähigkeiten seiner extrem sensibilisierten Sinne.

Mut allein macht noch keinen Helden

Warum aber genügt es nicht, dass Jonathan eben besonders mutig ist? Denn das ist es doch, durch was sich Helden normalerweise auszeichnen. Oder etwa nicht?

Nein. Nach meiner Auffassung ist das eine sehr weit verbreitete Fehleinschätzung.

Mag ja sein, dass Helden in aller Regel tatsächlich mutige Kerle sind. Aber allein mit Mut kämen sie nicht besonders weit. Denn immerhin gibt es ja auch Typen, denen sind Begriffe, wie zögern, zweifeln oder zurückhalten völlig fremd. Die sind auch nicht einfach mutig, sondern eher tollkühn. Und genau da liegt der Unterschied zu einem Helden …

Helden gehen nicht einfach nur vorwärts. Im Bestreben, alles niederzuwalzen. Helden haben ein Ziel. Und zwar das, die Sache zu einem guten, sprich erfolgreichen Abschluss zu bringen. Diesem Ziel ordnet sich all ihr Handeln unter.

Einer der Gründe übrigens, warum so selten tollkühne Haudraufs als Helden geehrt werden. Sie sind einfach nicht erfolgreich genug. Wenngleich sie natürlich durchaus spektakulär sein können …

Wichtigster Wesenszug eines Helden/einer Heldin allerdings ist schlicht der, dass er/sie bereit ist sich den Schuh des Helden/der Heldin anzuziehen. Und zwar genau in dem Moment, in dem der Nichtheld sich fragt, was ihn denn das angehen könnte und der Haudrauf spontan anfängt wild auf alles einzuschlagen.

Bild| Held in Kampfengel | Jonathan Simpson | Udo Kübler
Kampfengel – Muss er ein Held sein

Ohne Helden würden wir noch auf den Bäumen rumturnen

Mir persönlich sind Helden außerordentlich wichtig. Weil ich davon überzeugt bin, dass wir ohne sie noch immer mit unseren Kumpels auf den Bäumen rumturnen würden. Einfach, weil es ja eigentlich keinen triftigen Grund dafür gibt, das jemals anders zu machen …

Und wer da glaubt, das sei ja nun wohl der größte Blödsinn, weil ja mit der Zeit sich die Dinge praktisch von ganz allein verändern, dem sei das Beispiel der Dinosaurier vor Augen geführt. Die hatten Millionen Jahre Zeit, sich mal was anderes auszudenken, als sich einfach nur gegenseitig zu fressen. Sie sahen dazu wohl nie eine gewisse Notwendigkeit. Weshalb sie sich sicher noch heute gegenseitig fressen würden, wenn es nicht seinerzeit zu diesem folgenschweren Meteoriten-Einschlag gekommen wäre …

Vor diesem Hintergrund könnte man sich sogar die Frage stellen, ob der Mensch – bzw. schon sein früher Urahn – nicht eine gewisse Deformation in seiner DNA hatte bzw. noch immer hat. Hat vielleicht eine Laune der Natur dafür gesorgt, dass zwischen all den Jungs und Mädels, denen ihre scheinbare Bestimmung zu genügen schien, immer wieder mal der eine oder andere Querkopf auftauchte? Einer/eine, der/die sich sagte: ›ach guck mal, da bietet sich ja eigentlich eine Chance es mal so zu machen, anstatt so wie immer‹.

Und weil sich immer mal wieder jemand etwas traute, konnten sich Dinge verändern. Dass sie sich dabei tatsächlich wirklich immer zum Guten veränderten, ist kaum anzunehmen. Unterm Strich aber …

Ich denke, auch mit dem heutigen Beitrag konnte ich den Beweis führen, dass ich eigentlich ein heilloser Optimist und begeisterter Veränderer bin. Weshalb ich es für unabdingbar hielt, in KAMPFENGEL einmal wirklich das hohe Lied der Helden zu singen. Und zwar der Helden, wie ich sie sehe. Richtige Helden eben …

Herzlichst Ihr
Udo Kübler

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