Udos Sci-Fi Blog

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Unlektorierter Auszug aus meinem Manuskript zum 2. Teil der Serie „Die Mission“, mit dem aktuellen Arbeitstitel „TRANSMISSION“.

»Nun, man hat Sie doch zum Beschützer des unseligen Quastel-Falcone und seiner Schlampe Griselda beordert. Oder wollen Sie das bestreiten?«
»Warum sollte ich das bestreiten?«
Der Italiener lachte etwas gekünstelt auf. »Aber wie wollen Sie denn jemanden beschützen, wenn Sie sich nicht einmal selbst beschützen können?« An dieser Stelle schien er etwas zu erwarten, das aber nicht eintraf.
»Ich verstehe nicht ganz, Giacomo. Vor was sollte ich mich nicht schützen können?«
Der Angesprochene schwieg, konnte aber nicht verhindern, dass sein Blick für einen Moment zu dem Vorhang schweifte, der links hinter ihm den Zugang zu was auch immer verbarg.
»Oder sprechen Sie von den beiden Tollpatschen, die Sie hier hinter dem Vorhang platziert hatten, damit Sie mir auf Ihr Signal hin etwas den Arsch aufreißen, mit ihren kleinen Blastern?« Er trat zu dem Vorhang und zog ihn beiseite. Sichtbar wurden zwei vierschrötige Männer, die sich fest umklammert hielten und sich dabei gegenseitig einen Blaster an den Schädel hielten. Wie es schien, wollten Sie etwas sagen, bekamen allerdings einfach nicht die Lippen auseinander.
Jonathan hatte die beiden unmittelbar nach seinem Eintritt in diesen Raum geortet und telekinetisch außer Gefecht gesetzt. Dieses Unterfangen war nur halb so anstrengend, wie sich nichts dabei anmerken zu lassen und so zu tun als sei dies eine seiner leichtesten Übungen. Und um dieser Anstrengung endlich ein Ende zu bereiten, hieß er sie beide sich gegenseitig den Blaster mit solcher Wucht an den Schädel zu schlagen, dass ihnen beiden dabei das Licht ausging.
»Upps«, sagte er dabei.
Es gelang ihm zwar bei aller Anstrengung nicht, in die Gedanken des Macaramandos vorzudringen. Dass er diesen aber mit dem kleinen Kabinettstückchen ziemlich beeindruckt hatte, konnte der nicht verbergen. Auch wenn er sich noch so sehr Mühe damit machte.
»Also das mit dem Zerschleißen ganzer Horden geboren Helden …« Er sah den Italiener treuherzig an. »Weiß der Teufel, wen Sie da aus Versehen zerschlissen haben, Giacomo. Geboren Helden waren da allerdings nicht dabei. Sonst hätten Sie sich mehr Mühe gegeben, statt zwei solche Fliegenfänger da hinter diesem Vorhang zu platzieren.«
Der Macaramando schwieg beharrlich und versuchte Jonathan dabei so ungerührt wie möglich anzusehen. Dass es allerdings in ihm kochte war augenscheinlich.
»Sie beschäftigen gern solche Nullnummern, stimmt’s. Der Tantor oder wie immer der heißt, geht doch sicher auch auf Ihr Konto, oder?«
»Pff!«, kam es da nur zwischen den Lippen des Angesprochenen hervor.
»Ich gebe offen zu, dass mich anfangs diese ungebremste, zügellose Gewalt mit der er vorgeht, schon beeindruckt hat. Seinem Ziel ist er damit allerdings bisher noch nicht einen Schritt näher gekommen. Und das sollte auch Ihnen zu denken geben.«
»Von welchem Ziel und wessen Ziel sprechen Sie gerade, Simpson?« Macaramando versuchte offenkundig wieder etwas festen Boden unter die Füße zu bekommen.
»Ich gehe davon aus, dass Sie den Tantor mit dem Befehl an unsere Fersen geheftet haben, dass …«
»Mit diesem Versager Tantor habe ich nichts zu tun«, unterbrach ihn der Italiener.
»Ach, das ist ja interessant. Wer steckt denn sonst dahinter, wenn ich fragen darf?«
»Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie sich in einer ganz anderen Wirklichkeit befinden als die, im der Ihnen dieser Idiot Ihnen das Leben schwer macht? Was sollte also ich damit zu tun haben?«
Jonathan wiegte dazu nur unschlüssig den Kopf. »Wenn Sie das sagen, Mac.«
»Nennen Sie mich nicht Mac, Simpson. Ich hatte Ihnen explizit gesagt …«
»Ich nenne Sie wie mir das passt, Signore Macaramando«, unterbrach ihn Jonathan scharf. »Und genau jetzt würde ich es für angebracht halten, wenn Sie mich und meinen jungen Begleiter Mirin in das Universum bringen könnten, wo wir hingehören.«
»Warum sollte ich das tun?«
»Weil ich Ihnen Ihr ganzes Scheiß-Universum hier aber mal dermaßen durcheinander wirbeln würde, dass Sie garantiert keinen Spaß mehr daran haben.«
Macaramando lachte höhnisch auf. »Lehnen Sie sich jetzt nicht etwas weit aus dem Fenster, Simpson? Da draußen warten einige sehr taffe Jungs, um Ihnen mal etwas Manieren beizubringen. Während, wenn Sie auch nur einen Schuss aus einem Blaster oder so was abgeben, Ihnen sofort die planetare Sicherheit auf den Füßen steht und Sie mal so richtig …«
»Äh, Meister«, meldete sich da der Marshall von der Tür nach draußen, durch die er gerade wieder hereingekommen war. »Mit den drei nervösen Grünschnäbeln die Sie da draußen postiert hatten, sollten Sie nicht weiter rechnen. Wenn die wieder aufwachen, sollten sie sich ein paar Gedanken über Umschulung und solche Sachen machen. Weil, als böse Jungs sind sie nicht sonderlich zu gebrauchen.«
Jonathans Grinsen reichte von einem zum anderen Ohr.

Herzlichst Ihr
Udo Kübler

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