Udos Sci-Fi Blog

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Als ich mit dem Schreiben begann, tat ich das, um mich etwas aus dem Alltagsstress eines Werbefuzzys herauszuholen.

Direct Storytelling gegen Alltagsstress

Geschrieben wurde in aller Regel nachts, zwischen 23:00 und 2:00 h

Zeit um zu plotten blieb da nicht. Und schon gar nicht, um dabei sorgfältig vorzugehen. Was zur Geburtsstunde des Direct Storytellings führte. Denn ich schrieb genau das mit, was mir eine Stimme im Kopf erzählte. Und das tat diese genau ab dem Moment, ab dem ich mich zum Schreiben hinsetzte. Was ich wiederum leider viel zu selten tat. Einfach aus Zeitmangel.

So schrieb ich an jedem der drei Bände der ANSELMO-TRILOGIE, die meine ersten Werke waren, jeweils mehrere Jahre. 

Dabei war mir der Plot – wenn man mal ganz ehrlich ist – so egal wie nur sonst was. Band 1 und Band 3 der Trilogie handelten eigentlich nur deshalb in einer zukünftigen Wirklichkeit, weil ich keine Lust hatte, mich an realen Gegebenheiten zu orientieren. Viel lieber hatte ich es, wenn ich mir Dinge quasi nach Belieben aus den Fingern saugen konnte.

Das legte sich dann zur Mitte des 3. Bandes zunehmend. Mehr und mehr hatte ich Spaß daran einen roten Faden zu spinnen, um den herum sich die Geschichte drehen und winden konnte. Und als ich dann den 4. Band der Trilogie, mit dem Titel ›Wanderer zwischen den Welten‹ schrieb, da empfand ich das, was ich zuvor als Freiheit empfunden hatte, zunehmend als Belastung.

Eigentlich hatte ich eine wirklich tolle Geschichte in meinem Kopf – und sah mich dummerweise gezwungen, ständig eine Brücke zur Trilogie und den Geschehnissen dort im Blick zu haben. Dass diese Geschichte verkaufsmäßig so gar nicht laufen wollte, lag allerdings wahrscheinlich erst einmal an dem trögen Titel. Denn als ich mich entschloss der Sache den Titel ›Das GINGER-Komplott‹ zu geben, kam durchaus etwas Schwung in die Sache. Zumal, als ich mich entschlossen hatte, mir von Allan Joel Stark ein knackiges Cover illustrieren zu lassen …

Ursprüngliches Cover von Allan Joel Stark
Neues Buchcover – Das GINGER-Komplott | Udo Kübler – Sci-Fi Autor
Neues Cover der aktualisierten Neuauflage

Mit der Zeit sah ich das Schreiben zunehmend nicht nur als hübschen Zeitvertreib, sondern wurde durchaus ambitionierter. Ich schrieb Kurzgeschichten. Sonntags, wenn es draußen regnete und meine Frau gerne auf dem Sofa döste. Das waren tolle Fingerübungen, die mir vor allem halfen mich thematisch breiter aufzustellen.

Und dann passierte es

Wieder einmal war es Sonntag und draußen regnete es vor sich hin. Also setzte ich mich hin, um mal wieder eine meiner Kurzgeschichten zu schreiben. Jonathan Simpson, mein ewiger Protagonist, sollte einem ziemlich nervigen Typen begegnen, dessen Geliebte entführt worden war und in eines der zahllosen Bordelle entlang der berüchtigten Route ›Danziger-Ihngbar‹ verschleppt werden sollte. Und nach etwa achtzig Seiten, nachdem sich das mit der Kurzgeschichte längst von selbst erledigt hatte, wurde mir klar, dass ich hier ein ziemliches Pfund vor mir hatte.

Vom Direct Storytelling zur Space Opera

Das wurde dann ›KAMPFENGEL‹, der erste Teil einer epischen Serie, mit dem Titel ›Die Mission‹. Und zum ersten Mal schrieb ich so etwas wie klassische Sience Fiction. Eine richtige Space Opera zumal. Und mein bisher mit Abstand erfolgreichstes Buch.

Header – Direct-Story-Telling | Udo Kübler

Werde ich deshalb bei diesem Genre bleiben? Immerhin ist Erfolg ja auch nicht zu verachten, oder?

Ich werde es nicht tun. Denn ich werde weiterhin das schreiben, was mir Saß macht und mich gerade beschäftigt. So habe ich zwar den 2. Teil von ›Die Mission‹, mit dem Arbeitstitel ›HELDEN‹ längst in Arbeit. Durch meine Idee allerdings, ›Das GINGER-Komplott‹ von dem unnötigen Ballast einer Verbindung zur ANSELMO-TRILOGIE zu befreien, ist mir dieses Szenario einer völlig materialistischen Gesellschaft und deren Strukturen, wieder derart nahegekommen, dass ich mich entschlossen habe, die dazu geplante Nachfolge vorzuziehen.

Und so schreibe ich aktuell wieder Cyberpunk, statt Space Opera und bin begeistert von meinem ersten Buch, das möglicherweise völlig ohne Jonathan Simpson auskommen wird. Und es wird meine erste Geschichte sein, in der es nicht nur einen, sondern mehrere Handlungsstränge geben wird.

Im Moment bin ich völlig fasziniert von dem sich aus dem Ende des GINGER-Komplotts ergebenden Szenario. Eine Welt, in der GINGER, die androide Sexpuppe, endgültig zu der Figur wird, an der sich die Welt neu ausrichten könnte – wenn es den bösen Buben und Mädels des reinen und heiligen Kapitals nicht gelingt, sie zu eliminieren …Ich hoffe sehr, dieses Werk noch in diesem Jahr auf die Reihe zu bekommen und empfehle jedem, der an meiner Cyberpunk-Facette interessiert ist, zwischenzeitlich die Neuveröffentlichung von ›Das GINGER-Komplott‹. Ich persönlich finde dieses Geschichte – in der überarbeiteten Version – ausgesprochen rund, stimmig und ziemlich spannend

Herzlichst

Ihr Udo Kübler

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